Die Wickel
Um einen Wickel anzulegen, benötigt man drei verschiedene Tücher.
- Das Innentuch sollte ein großes Leinentuch sein, welches Wasser gut aufsaugt.
- Das Zwischentuch muss luftdurchlässige Eigenschaften aufweisen.
- Das letzte Tuch sollte eine wärmende Funktion haben, hierfür kann man auch Decken verwenden..
Es ist wichtig die Wickel richtig fest anzulegen, jedoch nicht zu fest, damit nichts eingeschnürt wird. Sie sollten immer im Bett angewendet werden. Die verschiedenen Formen des Wickels, sind eine andere Art der Wasseranwendung auf einzelne Stellen, oder auf den gesamten Körper.
Der kalte Wickel
Der kalte Wickel wird bei Entzündungen der Gelenke oder der Haut sehr wirkungsvoll eingesetzt. Ebebnso findet er Anwendung bei sportlichen Verletzungen wie Verstauchungen, Prellungen und Hämotomen. Am meisten jedoch wird er als Wadenwickel angewandt um die Temperatur bei Fieber zu senken. Das Innentuch sollte hier nicht richtig ausgewrungen werden, sondern so nass bleiben wie möglich. Der überhitzte Körper soll möglichst viel Wärme an das Tuch abgeben. Es ist wichtig den Wickel zu wechseln wenn er richtig warm geworden ist. Möchte man eine Wärmebildung im Körper erzeugen, wird das Innentuch so stark Ausgewrungen, dass es nur noch feucht ist. Dieser Wickel verbleibt nun etwa eine Stunde auf der betroffenen Stelle. Lässt man diesen Wickel für mindestens zwei Stunden wirken, führt dies zur Schweißbildung und sorgt dafür, dass Giftstoffe schneller ausgeschieden werden.
Der Halswickel
Der Halswickel wird kalt angewandt und gewechselt sobald er durchgewärmt ist. Es kann dafür ein nasses Handtuch genommen und gefaltet werden. Dieses wickelt man sich um den Hals, so straff wie möglich, doch ohne dabei einzuschnüren oder gar in Luftnot zu geraten. Man wendet ihn an bei Entzündungen im Hals, außerdem fördert er die Durchblutung der Schleimhäute.
Der Brustwickel
Der Brustwickel wird unter den Achselhöhlen angelegt und reicht bis zum unteren Rippenbogen. Kalt wirkt er bei Keuchhusten, Lungenentzündung und Luftröhrenentzündung. Warme Brustwickel sind krampflösend und helfen bei Asthma.
Lendenwickel
Der Lendenwickel reicht vom unteren Rippenbogen bis zur Mitte der Oberschenkel. Kalt wirkt dieser bei Entzündungen und Geschwüren von Magen und Darm, sowie bei chronischen Verstopfungen. Warme Lendenwickel finden Verwendung bei Bauchfellentzündung, chronischen Nierenentzündungen und Leberschwellung. Er wirkt krampflösend und kann auch bei Koliken eingesetzt werden.
Beinwickel/ Wadenwickel
Beinwickel reichen vom Knie bis zur Hüfte, und Wadenwickel vom Knöchel bis zum Knie. Kalt angewandt helfen sie bei eitrigen Geschwüren und Rheuma. Warm können sie die Beschwerden bei chronischem Rheuma, Lähmungen und Ischias lindern. Außerdem besitzt dieser Wickel eine ausleitende Wirkung bei Entzündungen der Brustorgane.
Wickelzusätze
Bestimmte Zusätze können die Wirkung der Wickel beschleunigen. Kalten Wickeln sollte man Essig oder Salz zuführen. Essig beschleunigt die Reaktion auf die Haut, die inneren Organe und auf den Kreislauf. Er wird im Verhältnis 1:3 mit Wasser gemischt. Salz wirkt heilverstärkend, vor allem bei Rheuma und Erkältungskrankheiten. Dazu gibt man 2 Esslöffel Salz auf 1 Liter Wasser. Bei warmen Wickeln nutzt man Kräuterabkochungen, Ansätze oder ätherische Öle.
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