Beifuß
Der Beifuß
Der Beifuß wurde früher als „Mutter aller Kräuter“ bezeichnet, da er ein breites Wirkungsspektrum aufweist. Heute wächst er als Unkraut missachtet an vielen Wegesrändern. Auf Grund seiner verdauungsfördernden Wirkung , finden wir ihn zu Weihnachten in der Pfanne neben dem Gänsebraten.Der Beifuß ( lat. Artemisia vulgaris ), gehört zur Familie der Korbblütengewächse. Die botanische Bezeichnung Artemisia weist auf die altgriechische Göttin Artemis hin. Bei uns findet man die schnellwüchsige Pflanze als Kraut oder Strauch in verschiedenen Unterarten. Er ist sehr weit verbreitet, deswegen der Beiname „vulgaris“, was soviel bedeutet wie gewöhnlich oder allbekannt.
Geschichte und Mythologie
Artemisia ist die Schützerin des weiblichen Schoßes, Göttin der Jagd, des Waldes und des Mondes. Man sagt, sie soll die Heilwirkung der Pflanze als erstes gefunden haben, deshalb trägt sie ihren Namen. Außerdem schrieb man der Pflanze die Kraft zu, die Füße vor Ermüdung zu schützen. Deswegen der Name „Beifuß“. Man legte sich damals die Blätter bei langen Fußmärschen in die Schuhe. Früher wurden aus den Rispen Besen gebunden und vor einer Geburt das Zimmer damit ausgekehrt, auch die Wände. Der Raum wurde somit energetisch gereinigt und sollte böses, Krankheiten und Ungeziefer vertreiben. Noch heute findet er Anwendung gegen Parasiten und Würmer. Beifuß war Bestandteil eines Gürtels aus Kräutern, welchen man zur Feier der Sommersonnenwende um sich trug, und ihn dann ins Feuer warf, um Unheil zu vertreiben. Heutzutage wird er in Räucherritualen verwendet um altes loslassen zu können und zum Schutz.Aussehen und Beschreibung
Bis zu 1,50 Meter hoch kann der Beifuß werden. Er hat schwach behaarte, meist weit verzweigte Stängel. Die Fiederteiligen Blätter sind auf der oberen Seite dunkelgrün, und weißfilzig behaart, auf der Blattunterseite. Sie haben einen aromatischen Duft. Die feinen Blütenrispen leuchten weiß, gelblich oder rötlich.Inhaltsstoffe Beifuß
Sesquiterpenlactone, sind die Hauptinhaltsstoffe, welche für den bitteren Geschmack zuständig sind. Sie wirken toxisch auf Bakterien, Würmer, Pilze und andere Parasiten. Ätherische Öle wie zum Beispiel Thujon und Kamper sind enthalten, Gerbstoffe, Inulin und die Vitamine A, B und C.Anwendung und Wirkung von Beifuß
Der Beifuß wird auch als Frauenkraut bezeichnet. Er war das Mittel für alle gynäkologischen Probleme. Ihm wird auch nachgesagt das er wehenfördernd sein kann, deshalb wird er überfälligen Müttern als Tee gereicht.Weitere Anwendungsgebiete sind :
Blasenkatarrh, Ausfluss, Eierstockentzündungen, Menstruationsbeschwerden, Unfruchtbarkeit und Wechseljahrsbeschwerden.
Er wird genutzt um Verdauungsbeschwerden, Koliken, Brechreiz, Verstopfungen, Blähungen und Krämpfe zu vertreiben. Auch bei Kopfschmerzen, Muskelbeschwerden, Rheuma und Durchblutungsstörungen hilft die Pflanze. Er trägt zur Entspannung bei, wirkt Angstlösend uns schlaffördernd. Es heißt, eine Tasse Tee vor dem Schlafen getrunken, bewirkt, dass man sich an seine Träume erinnern kann. Heute findet „die Mutter aller Kräuter“ meist nur noch in der Küche, als Gewürz für zu fette Speisen seinen Platz.
Vorsicht, in der Schwangerschaft sollte kein Beifuß konsumiert werden, da er eine Fehlgeburt auslösen kann.
Hier gehts zu den Beifußrezepten.
Bilderquellen:
Hietaparta @ pixabay.de
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